Kompakte WLAN-Router mit UMTS für iPad, iPod touch und das MacBook

Im Test: Novatel MiFi 2352 und Huawei E5, Wi-Fi Hotspots zum Mitnehmen

Immer und überall online sein zu können, ist dank schneller Mobilfunktechnik schon lange kein Problem mehr. Doch nicht jedes Gerät lässt sich über UMTS ohne weiteres in das Internet einklinken. Einigen Gadgets, etwa dem Wi-Fi-Modell des iPads und dem iPod touch, fehlt es einfach an den passenden Schnittstellen. Bei anderen digitalen Lebensabschnittsgefährten, etwa einem MacBook, ist hingegen eine mitunter nervenaufreibende Installation von Treibersoftware notwendig.

Von   Uhr

Zudem steht man in einigen Fällen vor dem Problem, dass man gleich mehrere Geräte auf die Datenautobahn schicken möchte – das bedeutet in der Regel auch, dass man mehrere SIM-Karten verwenden muss und so doppelt und dreifach zur Kasse gebeten wird. Eine neue Gerätekategorie will hier Abhilfe schaffen.

Das Netzwerk aus der Hosentasche

Die Lösung all dieser Probleme wollen die so genannten „Mobile Wireless Hotspots“ sein – kleine Geräte von der Größe einer Zigarettenschachtel, die sich autark in das Mobilfunknetz einwählen und die initiierte Internetverbindung anschliessend via WLAN zur Verfügung stellen. Die Wireless Hotspots sind in Bezug auf ihre Größe und das Gewicht mit einem normalen Handy vergleichbar, in ihrem Inneren finden eine SIM-Karte und ein Akku ihren Platz. Die Konfiguration erfolgt über ein Webinterface und eine Handvoll an Bedienelemente – im Fall es des MiFi 2352 sogar über nur eine einzige Taste. Einmal konfiguriert, erlauben die Wireless Hotspots den „fast von überall“ Zugriff auf das Internet.

Neues von der eierlegenden Wollmilchsau

Ein Mobile Wireless Hotspot lässt sich auf vielfältige Art und Weise einsetzen. Wie eingangs bereits erwähnt, können über ein solches Gerät beispielsweise die „Wi-Fi-only“ Modelle des iPads und der iPod touch unterwegs über das Mobilfunknetz mit dem Internet verbunden werden. Wer ein iPhone der ersten Generation besitzt, kann auf diesem Weg hingegen UMTS nachrüsten. Ein netter Nebeneffekt ist übrigens, dass sich über ein solches Hosentaschen-Netzwerk auch Apps größer 20 MB aus dem App Store laden lassen. Die entsprechende Begrenzung fällt, da das iPhone dessen Sicht nach via Wi-Fi und nicht über Mobilfunk mit dem Internet verbunden ist.

In Kombination mit einem Notebook bieten sich das Huawei E5 oder das Novatel MiFi 2352 als Alternative zu einem UMTS-Stick an, es entfällt die mitunter nervenaufreibende Treiberinstallation (man erinnere sich beispielsweise an die Treiberprobleme bei Erscheinen von Mac OS X 10.6). Auch der Akku des Notebooks wird geschont, denn es muss kein zusätzliches Gerät mit Strom versorgt werden. Durch die räumliche Trennung von Modem und den an das Internet anzubindenden Geräten gibt es zudem noch einen weiteren handfesten Vorteil: Der Mobile Wireless Hotspot kann so platziert werden, dass der bestmögliche Empfang möglich ist.

Auch für Weltenbummler ist ein Wireless Hotspot von Interesse, lassen sich doch so bei Verwendung von lokalen Prepaid-Angeboten die hohen Preise für das Datenroaming umgehen – und das auf einen Schlag für den gesamten Bestand an WLAN-fähigem „Reisegepäck“. Beide an dieser Stelle getesteten Geräte unterstützten mehrere Profile, um so schnell zwischen den SIM-Karten verschiedener Anbieter wechseln können.

Novatel MiFi 2352

Zwei Geräte haben wir ausprobiert: Den neuen Huawei E5 und den in dieser Gerätekategorie fast schon als modernen Klassiker zu bezeichnenden MiFi 2352 von Novatel Wireless. Der Novatel MiFi 2352 ist im Fachhandel erhältlich, wird in Deutschland mit entsprechendem Branding aber auch über Vodafone angeboten – inklusive Handy-Vertrag zum bekannten „Kampfpreis“ von 1 Euro.

Das aktuelle Modell beträgt die Bezeichnung 2352 und ist im freien Handel in zwei Farben erhältlich. Allerdings geht es nicht sonderlich bunt zu, lediglich schwarz und weiß stehen zur Auswahl. Im Karton befindet sich das Übliche: Ein Netzteil mit Mini-USB-Stecker, ein USB-Kabel, der Akku, eine englischsprachige Schnellstartanleitung und natürlich das Gerät selbst.

Zur Inbetriebnahme müssen eine (zusätzlich zu erwerbende) SIM-Karte und der Akku in das Gerät eingesetzt werden. Schaltet man den MiFi 2352 über dessen einzige Taste ein, lassen sich nach Verbindung mit dessen WLAN-Netz die Einwahldaten für die Internetverbindung („APN“) und die SIM-PIN über den Browser eingeben und hinterlegen.

Praktisch, aber letztlich eine Stolperfalle: MiFi wird ohne voreingestellte Verschlüsselung ausgeliefert, Huawei macht das besser. Einstellen lässt sich die Verschlüsselung aber dennoch, auch der aktuelle Standard WPA2 wird unterstützt – aber man muss eben selbst daran denken, „out-of-the-box“ steht das WLAN sperrangelweit für ungebetenen Besuch offen.

Im Gegensatz zu dem mit einem einfachen Display ausgestatteten Huawei E5 kommuniziert der MiFi 2352 lediglich über zwei LEDs mit dem Anwender: Die Power-LED kann ihre Farbe ändern und symbolisiert so den Ladestand des Akkus („fast leer“, „ladend“, „voll aufgeladen“) und die Netzqualität („GPRS/EDGE“, „UMTS“, „HSPA“), eine blaue LED am Rand des Gerätes zeigt den Wi-Fi-Status an. Das mag nach spartanischer Ausstattung klingen, ist in der Praxis aber tatsächlich ausreichend. Detailinformationen – etwa zur Netzstärke – können im Webinterface eingesehen werden.

Nach der Installation einer mitgelieferten Treibersoftware lässt sich der Novatel-Hotspot via USB (ein Mini-USB-Anschluss befindet sich an der rechten Seite des Gehäuses) auch als konventioneller UMTS-Stick nutzen. Über einen Micro-SD-Card-Schacht lässt sich darüber hinaus Flashspeicher nachrüsten, auf dem Daten abgelegt werden können. Eine nette Zugabe, mehr aber nicht.

Huawei E5

Das Huawei-Gerät ist in Deutschland beispielsweise über den Mobilfunkprovider O2 zu haben und kann mit einer beliebigen SIM-Karte betrieben werden. Im Karton liegen das Gerät selbst, ein Netzteil, ein USB-Kabel und eine deutschsprachige, leicht verständliche Schnellstartanleitung.

Bezieht man das Gerät direkt über O2, ist bis auf die Eingabe des WLAN-Passworts (das initiale Passwort und die SSID sind auf der Akkuabdeckung aufgedruckt) keine weitere Konfiguration nötig. Will man hingegen eine andere als die mitgelieferte SIM-Karte verwenden, können die APN-Daten nach Verbindung mit dem vom E5 automatisch bereitgestellten WLAN über das Webinterface eingegeben werden – ganz ähnlich und ebenso unkompliziert wie beim MiFi 2352.

Im Gegensatz zum Novatel MiFi verfügt das Huawei-Gerät über ein einfaches Display, über das sowohl der Mobilfunk- als auch der WLAN-Status direkt am Gerät angezeigt werden. Des weiteren finden sich drei Tasten am E5: ein Ein/Aussschalter, eine WiFi/WPS-Taste und ein Connect-Button. Über einen Micro-SD-Kartenschacht lässt sich Flashspeicher nachrüsten, auf den über das Webinterface zugegriffen werden kann.

Praxis

Wie schlagen sich die beiden Geräte in der Praxis? Sowohl der MiFi 2352 als auch der E5 können im Alltag überzeugen: Kaum sind die Mobile Wireless Hotspots eingeschaltet, ist man auf Wunsch auch schon im Netz. Beide Hotspots funken nach IEEE-802.11b/g und können jeweils bis zu fünf Geräte mit theoretisch insgesamt mit bis zu 7,2 Mbit/s (im Upload mit bis zu 5,76 Mbit/s) in das Internet bringen. Die Übertragungsrate schwankt aber wie üblich je nach Netzbetreiber und aktueller Netzqualität. Im Optimalfall ist man via HSDPA einfachen DSL-Anschlüssen ebenbürtig schnell im Internet unterwegs, in ländlichen Gebieten kann auch schon bei GPRS-Geschwindigkeit das Ende der Fahnenstange erreicht sein – bei unseren Tests in drei verschiedenen Netzen (O2, E-Plus, Telekom) wurden die thoretisch möglichen Werte für Down- und Upload übrigens von keinem der beiden Geräte erreicht. Die Technik leistet mehr als die Netze derzeit hergeben – mit dem gleichen Problem kämpft man aber auch bei der Verwendung eines UMTS-Sticks.

IP-Adressen und weitere Parameter werden bei den beiden kompakten Routern dank DHCP automatisch konfiguriert. An den Endgeräten ist zur Herstellung der Verbindung lediglich die Eingabe des WLAN-Passworts erforderlich. Funkstark sind beide Geräte, es lässt sich ohne Probleme selbst eine zweigeschossige Wohnung mit dem WLAN-Funksignal versorgen. Man muss die Wireless Hotspots also weder am Körper tragen noch in unmittelbarer Nähe der mit einer Internetverbindung zu versorgenden Geräte betreiben. Leichte Vorteile in Bezug auf die Reichweite konnte das Huawei im Test für sich verbuchen – „kriegsentscheidend“ sind diese aber nicht.

Fazit

Beide Wireless-Hotspots leisten das, was man von Ihnen erwartet. Unterschiede in Bezug auf die eigentliche Leistung müssen mit der sprichwörtlichen Lupe gesucht werden. Sowohl das Huawei- als auch das Novatel-Gerät haben aber mit dem gleichen Nadelöhr ihre Probleme: Nach rund vier bis fünf Stunden im Funkbetrieb ist der Akku leer. Aktuelle Notebooks und auch das iPad halten länger durch, ein Ersatzakku ist deshalb für Vielreisende unter „gute Investition“ zu verbuchen.

Beide Hotpots sind hochwertig verarbeitet. In Bezug auf die Bedienung gefällt aber das E5 besser, denn der integrierte Bildschirm liefert Informationen im Klartext, statt wie im Falle des MiFi 2352 auf verwirrende Farbcodes zweier LEDs im Zusammenspiel mit dem Webinterface zu setzen. Einen nennenswerten Vorteil liefert das MiFi 2352 nicht, weshalb man sich als Kunde zum Wohle des eigenen Geldbeutels entscheiden kann: Das Huawei E5 ist 100 Euro günstiger.

E5

Hersteller: Huawei

Web: www.huawei.com

Vertrieb: O2, diverse Online-Shops, eBay

Preis: 129 Euro (ohne Vertrag, O2)

+ schnell eingerichtet

+ HSDPA/HSUPA-Unterstützung

+ leichtverständliche deutsche Weboberfläche

+ relativ günstig

MiFi 2352

Hersteller: Novatel Wireless

Vertrieb: Vodafone, als Import in diversen Online-Shops & eBay

Web: www.novatelwireless.com

Preis: 229 Euro (ohne Vertrag, Vodafone)

+ schnell eingerichtet

+ HSDPA/HSUPA-Unterstützung

- Schnellstartanleitung nur englischsprachig

- kein Display

- teuer

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Im Test: Novatel MiFi 2352 und Huawei E5, Wi-Fi Hotspots zum Mitnehmen" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Bleib nur zu hoffen, dass beim Start des LTE Netzes in Deutschland solche Router auch wieder verfügbar sind!

Danke für die Infos, sehr interessante Geräte

Wenn msn sich den E5 bei O2 von einem Freund empfehlen laesst bekommt man 10 € Rabatt!

Das ist echt ne gute Idee! So braucht man kein Ipad mehr mit 3G und für alle Geräte braucht man nur noch einen Tarif!

Jetzt ist nur noch die Frage: Könnt ihr einen empfehlen? Prepaid ist bevorzugt!

Sollte jemand von euch ein Symbian-Handy mit WLAN haben (Nokia 5800 in meinem Fall) , kann ich JoikuSpot empfehlen, das macht genau das gleiche, für deutlich weniger Geld :) Zieht aber leider den Akku innerhalb von ca 2 Stunden leer.

Ich habe ein schwarzes MiFi 2352.

Es ist korrekt das die quick star guide nur in englischer Sprache zur Verfügung steht

Das Webinterface steht in mehreren Sprachen zur Verfügung:

Deutsch
Englisch
Spanisch (EU + SA)
Französisch
Italienisch
Polnisch

Danke für den Hinweis. Nachgeschaut und geändert.

ich bin von dem ding begeistert
setzte das immer auf reisen mit ausländischen prepaid daten sim karten ein
und spare mir damit die hohen daten roaming kosten

karten habe ich bei www.prepaid-global.de gefunden

Mit der LIDL-Mobile Monats-Daten„flat“ (5GB im o2 Netz für nur 14,95€) der perfekte Begleiter

Danke für den tipps hast ein youtube kanal?

könnte man das huawei-gerät per web-interface am mac auch tatsächlich einrichten, wäre es gut. genau das scheint aber leider nicht zu funktionieren ...

auch ich habe mir das mifi 2352 gekauft und es funktioniert problemlos mit meinen Urlaubs-Sims, die ich mir für Italien (Rom) bei http://www.simlystore.com bestelle. So haben mein iPhone, iPad und der Laptop meiner Frau gleichzeitig im Ausland Internet..

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.